Das Magma-Team der simulierten 3D-Roboter hat einen 8:0-Sieg gegen Japan geschafft. Fast wirkt es ein bisschen so, als zittere der chinesische Roboter vor dem filigranen Sweaty. Doch es sind nur die Regler, die so ausgerichtet sind und seinen Körper zum Zucken bringen. "Es ist ein bisschen so, wie wenn der Mensch ganz stark seine Muskeln anspannt und dann irgendwann zu zittern beginnt", sagt Teamleiter Professor Dr. Ulrich Hochberg. Der schwarze Roboter aus Peking hat schon eine Menge Turniererfahrung, seit 2003 ist er im Training, mehrfach stand er beim RoboCup schon auf dem Treppchen. Für Sweaty, den humanoiden Roboter der Hochschule Offenburg, ist der RoboCup im brasilianischen João Pessoa das erste Turnier überhaupt. "Wir sind vor allem hier, um Erfahrung zu sammeln", so Hochberg.
0:0 in der ersten Begegnung
Bei den Spielen in der "Adult Size", der Königsklasse der fußballspielenden Roboter, stehen sich jeweils ein Stürmer und ein Torwart gegenüber. Ein Spiel dauert zweimal zehn Minuten mit einer fünfminütigen Pause. Der Stürmer hat 2,30 Minuten Zeit, um den orangefarbenen Ball zu erkennen - wenn er ihn mit den Kameras in seinem Kopf erkannt hat, muss er ihn Richtung Tor bewegen. Nach dem 0:0 in der ersten Begegnung ist Hochberg zufrieden: "Wir sind schließlich absolute Neulinge."
Magma-Team gewinnt 8:0
Bevor es in die nächsten Spiele geht, optimieren die Teammitglieder noch den Bewegungsablauf des Roboters - "wir müssen auf die unterschiedlichen Situationen reagieren und unsere Taktik anpassen", so Professor Dr. Klaus Dorer, der sich um die Entscheidungsalgorithmen kümmert. Für das Team der Hochschule Offenburg bleibt es spannend. Auch das Magma-Team, das simulierte 3D-Roboter im Rennen hat, hat schon drei Spiele hinter sich - zunächst ein Spiel unentschieden, dann eine Niederlage und schließlich ein fulminanter 8:0-Sieg über Japan. Im Gegensatz zu Sweaty ist das Magma-Team kein Neuling, sondern schon zum sechsten Mal dabei.
Sweaty empfängt kein Startsignal
Das zweite Spiel des Tages für Sweaty gegen einen Roboter aus dem Iran hat am Ende wieder den Spielstand 0:0. Bei dieser Begegnung jedoch hatten die Roboter Probleme, das Startsignal des Schiedsrichters zu empfangen. "Wir dürfen in dieser Liga nicht mit der Außenwelt kommunizieren - außer über einen Gamecontroller", sagt Hochberg. Und über jenen Gamecontroller hat Sweaty das Startsignal nicht empfangen können: "Wir vermuten, dass es an der Überlastung des WLANS hier in der Halle liegt." Professor Dr. Michael Wülker, der sich mit den beiden internationalen Studierenden Sneha Venkataramana und Efstratios Tziallas um die Vision kümmert, ist zufrieden, wie der Offenburger Roboter im zweiten Spiel den Ball erkannt hat: "Der Ball war stabil erkennbar - das wird uns im nächsten Spiel bestimmt nutzen."
Nun montiert das Team noch einen Schalter, über den Sweaty beim nächsten Spiel das Startsignal empfangen soll.