Los geht es in Gebäude D, Raum 001, um 16 Uhr mit der Begrüßung der Kontrahenten und Zuschauenden. Vor dem ersten Zug erläutert Prof. Dr. Ulrich Hochberg den Hintergrund des Schachspiels von Sweaty. Im Team mit Prof. Dr. Klaus Dorer sowie Assistenten der Fakultäten Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Elektrotechnik, Medizintechnik und Informatik wurden die wissenschaftlichen Grundlagen erarbeitet. Im Rahmen eines Seminars haben 12 Studierende am Roboter Sweaty gearbeitet.
Künftig sollen humanoide Roboter überall dort zur Anwendung kommen, wo andere, einfachere Maschinen ungeeignet sind. Im häuslichen Umfeld könnten sie beispielsweise als Haushaltshilfen agieren, die älteren Menschen den Umzug in ein Altersheim ersparen – und sei es auch nur für einige wenige Monate. Und auch in unwegsamem Gelände oder gefährlichen Umgebungen könnten humanoide Roboter eingesetzt werden, um Menschen zu entlasten oder sie nicht in Gefahr zu bringen. Noch ist die Entwicklung allerdings bei weitem nicht fortgeschritten genug, weder von Seiten der Informatik und Elektrotechnik noch von Seiten der Mechanik und des Maschinenbaus. Um den Stand der Technik zu testen und Studierende anzuspornen, sich mit der komplexen Materie vertraut zu machen, bietet sich das Schachspielen an: denn dabei müssen die Roboter sowohl autonom die Umgebung (das Schachbrett, die Figuren, den Gegner) erkennen, als auch Entscheidungen fällen (nächste Züge) und Figuren setzen können.
Wie gut Sweaty dies inzwischen gelernt hat, wird die folgende Partie zeigen. Sein menschlicher Gegner Michael Maly hatte das Schachspiel bei einer United-Charity-Auktion zugunsten von morocco formare meistbietend ersteigert. Der gemeinnützige Verein ermöglicht Kindern in Marokko unter anderem durch Bildungsangebote und den Zugang zu neuen Technologien eine bessere Zukunft. Im Fokus des Engagements stehen Waisenkinder und Kinder mit Behinderung. Der Kontakt zwischen dem Sweaty-Team und Vereinsvertreter Dr. Karl-Heinz Sternemann kam über die GREENLIGHT-Initiative der Hochschule Offenburg zustande.
Nach dem letzten Zug ist geplant, den Nachmittag oder Abend in gemütlicher Runde bei Würstchen und Getränken auf dem Grillplatz am Campus ausklingen zu lassen.