Und er forscht und forscht und forscht

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Offiziell wird Prof. Dr. Ulrich Hochberg Ende August in den Ruhestand versetzt, doch er macht als Seniorprofessor noch weiter.

Rektor Prof. Dr. Stephan Trahasch (links) und Prof. Dr. Ulrich Hochberg (rechts) vor einem Schwarzwaldfoto
© Hochschule Offenburg

Rektor Prof. Dr. Stephan Trahasch (links) überreichte Prof. Dr. Ulrich Hochberg schon einmal die Ruhestandsurkunde und freute sich gleichzeitig, dass dieser der Hochschule Offenburg als Seniorprofessor erhalten bleibt.

Dank der Verleihung der Seniorprofessur bleibt Ulrich Hochberg auch nach seinem bereits mehrfach verschobenen Ausscheiden aus dem aktiven Dienst weiterhin Mitglied der Hochschule Offenburg. Seine Haupttätigkeit wird künftig in der Forschung zur Wasserstofftechnologie liegen. Lehrtätigkeiten und Tätigkeiten im Zusammenhang mit der akademischen Selbstverwaltung wird er dagegen nur noch in geringem Umfang wahrnehmen.

Nach einem Studium des Chemieingenieurswesens und einer Promotion im Maschinenbau an der Universität Karlsruhe (TH) arbeitete Ulrich Hochberg zunächst knapp 18 Jahre in leitenden Positionen bei zwei verschiedenen Wirtschaftsunternehmen. Zum 1. Januar 2003 wurde er als Professor für den Fachbereich Maschinenbau an die damalige Fachhochschule Offenburg berufen, wo er die Mess- und Regelungstechnik sowie die Grundlagenfächer Mathematik und EDV lehrte.

Von Anfang an engagierte sich Ulrich Hochberg auch in studentischen Projekten – zum Beispiel bei den damals noch recht jungen Energieeffizienzfahrzeugen der Hochschule Offenburg mit dem Namen Schluckspecht. Schon bald übernahm er die Leitung dieses Teams und steigerte zusammen mit seiner Mannschaft die Effizienz der verschiedenen Antriebe enorm. Dies belegen zahlreichen Erfolge beim Shell-Eco-marathon, die mit 626,6 Kilometern bis dahin längste Fahrt auf öffentlichen Straßen mit einer Batterieladung bei der „South African Solar Challenge“ in Südafrika 2010 und der Weltrekord für batteriebetriebene Fahrzeuge 2011: 1631,5 Kilometer mit einer Batterieladung. Für diese Erfolge in der Zusammenarbeit mit Studierenden erhielten Ulrich Hochberg und sein Team 2010 den Landeslehrpreis Baden-Württemberg für hervorragende Hochschullehre.

2013 rief Ulrich Hochberg dann das Projekt Sweaty ins Leben und widmete sich fortan dem Aufbau eines fußballspielenden humanoiden Roboters. Erfolgte der erste Start beim RoboCup, der Weltmeisterschaft der fußballspielenden Roboter, im Jahr 2014 noch unter dem Motto „Dabei sein ist alles“, stand das Team nur zwei Jahre später, beim RoboCup 2016 in Leipzig, schon als Vize-Weltmeister auf dem Treppchen. Diesen Titel verteidigte es fortan bis 2019 jedes Jahr erfolgreich. Und nachdem das Turnier 2020 pandemiebedingt ausgefallen war, holte der Roboter 2021 beim virtuellen RoboCup Worldwide 2021 sogar den Weltmeister-Titel. 2022 verhinderten Lieferprobleme bei den Ersatzteilen eine erfolgreiche Titelverteidigung und damit die Krönung der Sweaty-Geschichte von Ulrich Hochberg, denn zum Jahreswechsel 2022/23 gab er die Teamleitung an die Professoren Bernd Waltersberger und Stefan Hensel weiter. Was neben den vielen Erfolgen aber in jedem Fall untrennbar mit Ulich Hochberg verbunden bleiben wird, sind die vielen weiteren Fähigkeiten von Sweaty: Blumensträuße überreichen, dirigieren, das Becherspiel und sogar Schach spielen – letzteres sogar erfolgreich gegen einen Menschen.

Und auch mit seinen unzähligen Forschungsprojekten hinterlässt der Professor Eindruck. Im Lauf der Jahre befassten sich diese unter anderem mit Themen wie Leichtbau-Radnabenmotor, Direkt-Ethanol-Brennstoffzelle, Kettengetriebe, E-Cargobike, Methan aus Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff, Methanisierung von Wasserstoff und Aufbau eines Elektrolyseurs. Gleichzeitig entwickelte Ulrich Hochberg den von ihm geleiteten Master-Studiengang Maschinenbau/Mechanical Engineering stetig weiter.

„Die Worte wohlverdienter Ruhestand sind in meinem Fall nicht angebracht“, scherzte Ulrich Hochberg im Zusammengang mit der Übergabe der entsprechenden Urkunde durch Rektor Prof. Dr. Stephan Trahasch. Seine Tätigkeit an der Hochschule mache ihm nach wie vor viel Spaß, und er hoffe, die Wasserstofftechnologie mit unveränderter Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen weiter voranbringen zu können. „Und wenn es in der Seniorprofessur so weiter geht wie bisher, werden wir sicher auch weiterhin erfolgreich sein.“